Monthly Archives: October 2010

Was Destruktives gefällig?

Freitag, Mittagspause. Wochenende steht vor der Tür, die Sonne scheint. Alles gemütlich, alles bequem. Und dabei haben die Freaks in der Zwischenzeit unsere Weltordnung zerstört. Unbemerkt, hier im Teil 11.

Ob man sich mit solchen destruktiven Theorien das Wochenende vermiesen lassen sollte, bleibt Euch überlassen. Wer’s seichter will: es hat wieder ein paar neue Bildchen und eine Buchempfehlung drauf.

Es bleibt veränderlich, so oder so!

Schönes weekend,

Frank

Der Jubiläums-Beitrag

Schon sind wir soweit: Teil 10 der need for change-story ist da! Das Thema macht Mut: “Doofer Arbeitsplatz? Egal!”

Letztes Mal ging es – nach der ellenlangen Begründung, wieso Veränderungen nicht ganz von der Hand zu weisen sind – um den zweiten grossen Potenzialbereich für Management Innovationen: Das Einbinden des Know-hows der Massen – über die Grenzen von Unternehmen und Strukturen hinweg, und damit das Anzapfen und Nützen des “Wisdom of the crowds“.

Und heute? Wird’s extrem spannend! Es wird einschneidend! Aber: auch ein bisschen anspruchsvoll. Das Problem ist, dass wir uns vor der ganz grossen Einsicht zuerst mit ein paar elementaren Erkenntnissen herumschlagen müssen, für die sich 1937 ein genialer Nobelpreisträger den Kopf zerbrochen hat (der Nobelpreis kam übrigens erst 1991 – wir checken hoffentlich ein bisschen schneller, was er sagen wollte). Aber: Es geht eben ein bisschen modellhaft zu in den Köpfen der grossen Ökonomen, und alles basiert auf modellhaften Annahmen. Kostprobe gefällig?

Drei studierte Köpfe landen umständehalber auf einer einsamen Insel: ein Physiker, ein Chemiker und ein Ökonom. Es gibt keine Nahrung weit und breit, ausser einer einzigen Konservendose, allerdings ohne Dosenöffner. Die drei beginnen also, das Problem mit den Mitteln ihres Fachgebiets anzupacken. Der Physiker schlägt vor, mit einer Hebelvorrichtung soviel Kraft auf den Deckel der Dose auszuüben, dass er nachgibt. Der Chemiker empfiehlt, die Dose gezielt Meerwasser und Sonne auzusetzen, um eine beschleunigte Korrosion zu fördern. Dann kommt der Ökonom: “Nehmen wir zunächst an, wir haben einen Dosenöffner, …”

So also geht’s zu im heutigen Artikel. Anwendungsempfehlung daher für heute: Cafétasse (oder sonstiges Rauschmittel nach Wahl) bereitstellen, Fernseher, Börsenticker, Kinder und Telefon abstellen – und los geht’s. Und am Ende werdet Ihr wissen, dass der 5. Oktober nicht nur der UNESCO-“Tag des Lehrers” ist – obwohl auch das sehr wichtig ist.

Viel Spass beim Lesen von Teil 10 & beste Grüsse,

Frank

Zugegeben…

…heute ist es etwas später geworden. Da Tage aber frühestens aufhören, wenn man sie durch vorsätzliches Einschlafen beendet, bleibt mir ja noch etwas Zeit!

Schwerpunkt heute: In der need for change-Story sind wir beim zweiten grossen Potenzial-Bereich angekommen. Nach Kundenzentrierung beim letzten Mal, dem eigentlichen Kern des Quality Managements, steht heute das vermutlich dominanteste Zukunftsthema überhaupt an: die Frage, warum man den Telefonjoker immer als letzten nehmen sollte. Hier gibt’s mehr dazu.

Ich wünsche viel Spass bei der Wochenendlektüre!

Frank

Here it comes again…

…mit etwas ganz Besonderem diese Woche!

Das Thema: Crowdsourcing. Einbinden der Massen (vorwiegend der internetsurfenden) in Innovations-, Bewertungs- und Entscheidungsprozesse – eines der ganz grossen Themen auf der Management-Innovation-Landkarte!

Der Anlass: open management network, eine Real life-Anwendung von Crowdsourcing, ist heute morgen live gegangen! Wie funktioniert’s? Organisationen posten Aufgabenstellungen, bei denen Sie gerne Unterstützung hätten. Und jeder, der einen Internetanschluss hat (das sind derzeit mehr als eine Milliarde Menschen 🙂 ) haben die Möglichkeit, ihre Inputs dazu einzugeben. Das Ganze wird angemessen entschädigt (auch bei omanet, sobald die Pilotphase vorbei ist), wobei – das ist ja schon bekannt – das Geld am Schluss und nicht am Anfang steht. Dass sich dadurch die Zahl der potenziell Interesierten User von einer Milliarde auf vermutlich rund zweihundert dezimiert, ist mir schon klar…). Probiert’s trotzdem mal aus!

Das ist also Crowdsourcing. Eine fast so gute Einführung zum Thema gibt dieses Buch. Und wer’s gern multimedial hat: den “why change of the week” anklicken oder – nicht weniger unterhaltsam – hier klicken.

Wie geht’s weiter mit der need for change-Story? Ich werde im Laufe der kommenden Woche den letzten Beitrag noch ergänzen – dazu ist noch nicht alles gesagt! Und nächste Woche folgt – sofern die Crowdsourcing-Praxis meine Ressourcen nicht allzu fest bindet – die Crowdsourcing-Theorie. Trocken wie immer. Am besten genug trinken übers Wochenende…!

Bis dahin noch viele sonnige Tage!

Frank

Freitag Abend: Kleine Lektüre für’s Wochenende

Bevor der Freitag schon wieder vorbei ist, hier eine geballte Ladung für’s Wochenende. Was gibt’s Neues im management innovation blog?

Das hier zuerst: Die need for change-story geht in eine zweite Runde. Nach ausführlichem Elaborieren und Evaluieren, dass und warum etwas geschehen sollte, folgen jetzt die konkreten Ansätze: WAS soll, muss und darf endlich anders werden?  Teil 8 der Story macht einen verheissungsvollen Anfang dazu (Ist Currywurst kundenzentriert?”).

Und dann natürlich: die Auflösung des Polls der letzten zwei Wochen. Zwei Bemerkungen vorneweg. Erstens (in aller Bescheidenheit): Ich hatte recht – ihr lagt (grösstenteils) daneben. Nur 12% (das sind 3 von 26) haben auf die richtige Lösung getippt. Zweitens: Was soll dieses Thema überhaupt hier im management innovation blog, oder anders gefragt: was haben die Weltrekordler im 100 Meter-Sprint mit Management Innovation zu tun? Die Antwort leitet sich aus der richtigen Lösung ab.
Und hier ist sie: Die letzten zehn Weltrekordhalter im 100 Meter-Sprint verbindet eines: Sie wurden allesamt spät in ihre Familie hineingeboren – im Durchschnitt als vierte von 4.6 Kindern. Erstaunt? Erstmal schon. Daniel Coyle, Urheber der Stichprobe, schreibt dazu (in seinem Buch The Talent Code): “Dieses Phänomen ist umso erstaunlicher, da wir Geschwindigkeit in der Regel für eine angeborene Begabung halten. Das eben beschriebene Muster lässt jedoch vermuten, dass sie (…) durch bestimmte Signale motiviert wird. In diesem Fall lautet die Botschaft: Du bist zu langsam, mach schneller!”. Es gibt eine andere verbindende Auffälligkeit in der Familiengeschichte herausragender Gestalten der Wirtschaft, Politik und Kunst: der frühe Verlust einer der Elternteile. Die Liste dieser Persönlichkeiten ist so lange, dass sie nicht nur diesen Post sprengen würde (Coyle braucht in seinem Buch zwei Seiten für eine bruchstückhafte Auflistung) sondern im Jahre 1978 ein Gruppe französischer Wissenschaftler im Rahmen einer Untersuchung zur Frage führte: “Regieren die Waisen die Welt?”. Auch hier gab es ein frühes und klares Signal an die Betroffenen: “Du bist nicht sicher, du musst dich anstrengen!” – das brachte sie in die Gänge.

Talent und Erfolg als Ergebnis einer Art Initialzündung. Keineswegs angeboren. Nicht einfach “vorhanden” oder “nicht vorhanden”, sondern lernbar. Besser noch: auslösbar, entzündbar. Wenn schon im Sport so deutlich, wo jeder körperliche Anlagen als massgebliche Ursache für Erfolg betrachten würde – wieviel mehr dann im Beruf, bei der Arbeit, im Management?

Das ist schon ein kleiner Paradigmawechsel und sollte einschneidende Auswirkungen auf Unternehmen haben. Hat es übrigens bei einigen schon gehabt, die – offensichtlich ganz intuitiv – Stars in Serie züchten. Gerne gehe ich darauf in der need for change-story später ein!

Bis dahin: ein geruhsames Wochenende!

Frank Wolff